She is a contemporary landscape artist. Also a close observer who analyzes changes in nature, questions them critically, documents them and makes the observer aware of them in her works. Her intensive occupation with the styles of the Renaissance and the development of the central perspective is tangible in each of her paintings, prints and drawings, as well as the influence of Dutch landscape painting of the 17th century. In an impressive way, however, she transfers tradition to the present. Using superimposed and sophisticsted color-coded grids, she constructs wide, man-made landscapes with mostly deep-set horizons, moving between reality and fiction and often taking a position on the increasing appropriation of analogue reality by the digital image.
For her work on contemporary landscape, she has repeatedly been awarded prizes and grants: most recently with a working grant from the German Art Foundation Stiftung Kunstfonds Bonn 2021, the Pfalzprize for Fine Arts in the category of Painting 2018 from the Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern and the Wilhelm–Morgner–Prize Soest in the category of Painting 2016.
She regularly exhibits in national and international museums, galleries, art associations and art fairs. Much of her work is in public and private collections in Germany, Canada, Japan and the USA.
They are combinations of landscapes I have visited myself with skies and clouds from my own past and such from art history.
16 x 20 cm each (without frame), paintings, acrylic, mixed media on paper
„Die Ausstellung „Perspektiven/Perspectives“ zeigt unter anderem neue Arbeiten aus der Serie „Miniature Landscapes“, die 2023 entstanden sind und erstmals präsentiert werden. Variantenreich in ihren Ansichten, ihrer Farbigkeit, ihrer Lichtregie, den Himmelsausschnitten und Wolkenformationen sowie der Landschaftsmotivik insgesamt, bestechen die in Acryl auf Papier gemalten Kleinformate (je 16 x 20 cm) durch eine ausdrucksstarke und zugleich sensible Bildsprache. Sie fordern die Wahrnehmung von uns Betrachterinnen und Betrachtern heraus und vermögen ganz unterschiedliche Naturstimmungen hervorzurufen. Heike Negenborn verbindet in dieser Werkgruppe Landschaften, die sie selbst aufgesucht hat, mit Himmeln aus der eigenen künstlerischen Vergangenheit und solchen aus der Kunstgeschichte.“
Ich bin zeitgenössische Landschaftsmalerin. Meinen künstlerischen Zugang habe ich mir im Spannungsfeld zwischen Natur und Kulturlandschaft erarbeitet und einen Blick für die Veränderungen entwickelt. Ich thematisiere die Rolle der Konstruktion in der Kunst wechselseitig mit den analogen Mitteln der Graphik und Malerei und den visuellen Möglichkeiten digitaler Technologie. Für meine Landschaftsserien entwerfe ich weite Panoramen mit meist tiefliegenden Horizonten und spektakulären Wolkenformationen, die sich zwischen Realität und Fiktion bewegen.
Anders als in den Vorjahren, in denen ich in mehrmonatigen Projekten Regionen in Frankreich oder Spanien als Inspirationsquellen meiner Landschaftskonstruktionen wählte, sind meine wiederholt geförderten innovativen Kunstprojekte zum digitalen und landschaftlichen Wandel von 2020 bis 2022 in Deutschland entstanden.
Auch im mir scheinbar bekannten Nahbereich, der Terra Cognita im rheinhessischen Tafel- und Hügelland, habe ich ungewöhnliche Perspektiven recherchiert. Unterwegs in der Natur mit Kamera und Drohne habe ich Veränderungen in Gelände, Bewuchs und Himmelsraum der teils breiten Täler und der bis zu 320 Meter hoch gelegenen Plateaus der tertiären Schichtstufenlandschaft genau beobachtet, analysiert und in Aufnahmen und Skizzen bewusst gemacht. Von der Erkundung der vorwiegend durch Wein- und Ackerbau geprägten Kulturlandschaften mit ihren weiträumigen, gerade im Winter prägnanten grafischen Mustern oder der geologischen Aufschlüsse mit ihren freigelegten Spuren der Erdgeschichte habe ich neue Vorlagen für meine Landschaftskonstruktionen gewonnen.
Die Versatzstücke aus dem Naturarchiv habe ich nach subjektiven ästhetischen Maßstäben evaluiert, analog und digital überarbeitet mit dem Ziel, neuartige Landschaftsserien von Gemälden, Unikatsgraphiken und vor Ort erstellten Zeichnungen zu entwickeln.
Meine mehrfach ausgezeichnete Serie Netscape – Landschaft im Wandel habe ich 2022 mit einem Stipendium von NEUSTART KULTUR und der Stiftung Kunstfonds fortsetzen können. In den monumentalen Überblickslandschaften kombiniere ich Wolken- und Erdfragmente mit perspektivisch aufgefächerten Gitternetzen, die sich in digitale Pixel auflösen und zu Netzlandschaften, „Netscapes“ mutieren. Die Überformung der Kulturlandschaft wird untermauert durch die Reduktion meiner sonst stark farbigen Palette auf Schwarzweiß- und Grautöne.
Die Projekte beinhalten 6 öffentliche aufeinander folgende Einzelausstellungen der Arbeitsergebnisse im Museum Wilhelm Morgner, in der Galerie Peter Zimmermann, im Stadtmuseum Siegburg, in der Kulturellen Bildungsstätte Kloster Bentlage, auf der art KARLSRUHE und zuletzt in der Galerie Poll Berlin von 2020 bis 2023. Die Schauen sollen zur Beschäftigung mit den Inhalten der Exponate anregen. Innovative digitale Präsentationsangebote, wie Video- und Audiomitschnitte auf Webseiten und sozialen Netzwerken ergänzen die analoge künstlerische Vermittlung nachhaltig.
Die ausstellungsbegeleitende Publikation Heike. Negenborn. Terra Cognita ist bereits 2020 bei der Edition Cantz erschienen. Die 96-seitige Monografie mit 65 Farbabbildungen und Texten der Museumsleiterin Gundula S. Caspary und von Heinz Höfchen wurde von den Kooperationshäusern und vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland–Pfalz Mainz gefördert. Wegen kurzfristiger coronabedingter Schließungen in 2020 hatte sich die ursprünglich geplante Reihenfolge mit dem Herausgeber Stadtmuseum Siegburg als erstem Ausstellungsort von März 2020 auf März 2022 verschoben.
In der mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst und dem Wilhelm-Morgner-Preis ausgezeichneten Serie monumentaler Überblickslandschaften kombiniere ich Wolken- und Erdfragmente mit perspektivisch aufgefächerten Gitternetzen, die sich in digitale Pixel auflösen und quasi zu Netzlandschaften, zu Netscapes mutieren. Die Überformung der Kulturlandschaft wird durch die Reduktion meiner ansonsten stark farbigen Palette auf Schwarz- und Weißtöne und durch die Darstellung der Landschaft als Konstrukt untermauert. Deutlich sichtbare Konstruktions- und Perspektivlinien legen meine Strategien offen und unterstützten die Tiefenwirkung im Bild.
Der Malerei gehen Fotografien, Graphiken und in der Natur erstellte Zeichnungen voraus, die ich digital und analog bearbeite, um sie für meine Landschaftskonstruktionen zu nutzen. Seit wenigen Monaten verwende ich zunehmend die kombinatorischen Möglichkeiten von Photoshop zur vorbereitenden Kombination und Präzisierung meiner weiterhin analogen Werke. Diese Entwicklung möchte ich weiterführen.
Die Arbeiten handeln vom Verhältnis zwischen Natur, ihrem Abbild und seinen multimedialen Transfermöglichkeiten. Damit nehme ich Stellung zu der zunehmenden Vereinnahmung der analogen Wirklichkeit durch das digitale Bild und zum landschaftlichen Wandel.
Die Graphikserie Geoscape besteht aus einzelnen Unikatsgraphiken, die analog und digital überarbeitete Versatzstücke aus dem Naturarchiv mit ausgefeilten Tiefenrastern verbinden. Indem ich die Konstruktion aus zentralperspektivisch übereinandergelegten Gitternetzen, aus Methoden der Renaissance und klassischen Vermessungstechniken entwickelt, deutlich sichtbar belasse, mache ich sie zum eigentlichen künstlerischen Thema. Sie unterstützt die größtmögliche Tiefenwirkung im Bild, ist der Grund, auf dem ich meine Kompositionen inszeniere und macht meine Arbeitsweise ausdrücklich transparent. Ausgewählte Motive der Werkreihe dienen als Vorlagen zur Entwicklung der Gemäldeserie monumentaler Überblickslandschaften mit dem Titel Netscape – Landschaft im Wandel.